Russisches Mini-Evangelium (20. Jh.)

© Sammlung PRISARD
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Mini-Evangelium für christliche Gefangene und Soldaten (Russland, 20. Jh.)

 

(dr). Nach der gewaltsamen Machtübernahme der Kommmunisten in Russland (Herbst 1917) errichten diese ein umfassendes System zur Unterdrückung und Verfolgung der »Klassenfeinde«. Zu diesen zählen nicht nur Aristokraten, Reiche und Bürgerliche, sondern auch Christen, allen voran Pfarrer. Unter dem Sowjetregime werden Tausende Christen hingerichtet oder nach Sibirien in sog. Besserungsarbeitslager (Gulags) deportiert: Hier müssen sie zusammen mit Verbrechern und politischen Gegnern als »sozial gefährliche Elemente« unter schlimmsten Bedingungen leben und arbeiten.

In den sibirischen Zwangsarbeitslagern ist das Lesen der Bibel strengstens verboten. Um den christlichen Gefangenen und Soldaten dennoch die heimliche Bibellektüre zu ermöglichen, werden in dieser Zeit sog. Mini-Evangelien entwickelt: Sie sind nebst ihrem Kleinstformat (6x4,5x1cm) bis zu einer Kälte von -40 Grad Celsius biegsam und überdies kochfest. Diese besonderen Eigenschaften ermöglichen es den Gläubigen, ihre wasserfesten Bibeln bei Kontrollen und Hausdurchsuchungen im Suppentopf zu verstecken, ohne dass sie Schaden nehmen.

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Gönner und Förderer

Missionswerk Friedensstimme e.V., Gummersbach (D)