Ausweisung der Hugenotten und Waldenser aus Savoyen
Kupferstich von einem unbekannten Stecher, um 1700.
Einzelblatt aus: [Imhof, Andreas Lazarus von], Neu-eröffneten historischen Bilder-Saals Fünffter Theil. Das ist: Kurtze, deutliche und unpassionirte Beschreibung der HISTORIAE UNIVERSALIS. Nürnberg: Johann Leonhard Buggel und Johann Andreas Seitz, 1733.
Abbildungskontext
»[1698] Nebst diesem so gieng von neuen / ungeachtet aller vorherigen Edicten und Versicherung / die Verfolgung und Vertreibung der Waldenser an. Anfänglich war es nur auf die Frantzösische Flüchtlinge [= aus Frankreich nach Savoyen geflohene Hugenotten] gestellt / welche währenden Kriegs in den Piemontischen Thälern sich niedergelassen / und ihre Zuflucht dahin genommen / die man alldar länger nicht zu dulten / in dem mit Franckreich gemachten Frieden / stipuliert hatte: Nach und nach aber zog sich das Wetter auch über einige alte Lands-Einwohner / also / dass viel von ihnen / die zu der Katholischen Religion sich nicht bequemen wol[l]ten / das Ihrige verkauffen und verlassen / und das Land ra[e]umen mus[s]ten / welches sie auch mit grosser Gelassenheit thaten / in Menge sich nach Geneve und in die Schweitz / und von dar weiter in verschiedene Evangelische Herrschafften begaben / da ihnen dann aller Orten mit considerablen Allmosen unter die Arme gegriffen worden. / Zu Zür[i]ch allein / sollen über 24000. Personen angelanget seyn. Ein sehr grosser Theil von ihnen gieng in Engelland / und weil sie auch alldorten keine übrige Plätze fanden / so resolvierten sie zu tausenden in Americam überzuschiffen / und in Virginien neue Colonien aufzurichten.«
Imhof, Bilder-Saals, S. 834-835