Pierre Elie Rambal (Genf, um 1875)

IMA.19.038 Pierre Elie Rambal (* ca. 1806) (Studiofotografie, um 1875) / © Sammlung PRISARD
IMA.19.038 Pierre Elie Rambal (* ca. 1806) (Studiofotografie, um 1875) / © Sammlung PRISARD

 

 

Pierre Elie Rambal (* ca. 1806)

Fabricant d´horlogerie (Uhrmacher)

 

Studiofotografie, um 1875.

Lacombe & Lacroix, Genf.

 

 

Biografie und Firmengeschichte

(dr). Die Genfer Uhrmacherfamilie Rambal geht auf Pierre Rambal junior zurück, der 1724 nach Genf emigriert. Sein Onkel David Rambal wird 1704 in Montpellier als Kamisarde hingerichtet. Den Prozessakten zufolge ist David Rambal zu diesem Zeitpunkt etwa 24 Jahre alt, wurde also um 1680, noch vor der Aufhebung des Edikts von Nantes (1685), geboren. Der Versuch seiner protestantischen Eltern Aaron und Marthe Rambal (geb. Suc), von ihrem Wohnort Graissessac (Hérault, Haut Languedoc) zu Fuß nach Genf auszuwandern, misslingt.

 

David Rambal verdient sein Einkommen einige Zeit mit Gütertransporten und als Gelegenheitsarbeiter in der Landwirtschaft. Im Dezember 1703 schließt er sich nach Rekrutierung durch den Adligen Jean de Valette (1703 in Millau exekutiert) den Kamisarden unter der Führung von Abdias Maurel (Catinat), David Couderc (L´Anglois, Langloys) und Jean-Louis Richard (Legenevoys) an. Der Versuch der Kamisarden, im September 1703 auch im Rouergue eine Revolute herbeizuführen, misslingt. Rambal, einer der Teilnehmer der besagten Expedition in den Rouergue, taucht unter. Im Dezember 1703 wird er in Le Pouget im Rouergue (anderen Angaben zufolge in Poujol nahe seinem Heimatort Graissessac) erkannt, verhaftet und nach Verhör nach Montpellier überführt, wo ihm mit anderen zusammen der Prozess gemacht wird.  Auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft vom 18. Januar 1704 soll Rambal in Montpellier auf der Place de l´Esplanade gerädert und sein Besitz konfisziert werden. Wegen Milderung des Strafmasses, so die Überlieferung, findet er den Tod durch Erhängen. An gleicher Stätte wurde 1698 auch der Wüstenprediger Claude Brousson hingerichtet.

 

Q: Jochen Bertheau: Das Leben des Kamisarden David Rambal, in: Hugenotten 1/2005, 3-12.

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