Silberlöffel von J. Godet & Sohn und Albert Picht (Berlin, um 1850)

RES.19.008 Silberlöffel der Firmen J. Godet & Sohn (mittig) und Albert Picht (l./r.) (beide Berlin, um 1850) / © Sammlung PRISARD
RES.19.008 Silberlöffel der Firmen J. Godet & Sohn (mittig) und Albert Picht (l./r.) (beide Berlin, um 1850) / © Sammlung PRISARD

Objektbeschreibung

Silberschmiede: Firmen J. Godet & Sohn und Albert Picht

Herstellerzeichen: GODET (mittig) / ALBERT PICHT (l./r.)

Ort: Berlin (D)

Datierung: um 1850

 

Material: Silber

Maße: 153x29mm (Godet) / 154x27mm (Picht)

Gewicht: 19g (Godet) / 15g (Picht)

 

Anmerkung: Für die Epoche typische, von verschiedenen Silberschmieden hergestellte Löffelform (hier: J. Godet & Sohn und Albert Picht, beide Berlin).

Biografie und Firmengeschichte

Godet-Standort Schlossfreiheit No. 4, Berlin (1761-1893) / © Gemeinfrei nach § 64 UrhG / Digitalisierung: 2013 Sammlung PRISARD
Godet-Standort Schlossfreiheit No. 4, Berlin (1761-1893) / © Gemeinfrei nach § 64 UrhG / Digitalisierung: 2013 Sammlung PRISARD

(dr). Das traditionsreiche Juweliergeschäft »Gebr. Godet & Co.« (Berlin) geht auf den hugenottischen Gold- und Silberschmied Jean Godet (1732-1796) zurück. Dessen Großvater, Abraham Godet, ließ sich 1685 als Refugié in Berlin nieder.

 

Jean Godet gründet am 16. Januar 1761 an der Berliner Adresse Schlossfreiheit No. 4 die Firma »Jean Godet«. Ab 1771 ist er Mitglied des Konsistoriums der Französischen Kirche Berlin und stirbt 1796 im Alter von 64 Jahren.

 

Nachfolger ist sein Sohn Jean Jacques Godet (*1770-1817), der als Goldschmied das Geschäft ab 1812 übernimmt und wie schon sein Vater dem Konsistorium der Französischen Kirche Berlin angehört. Ihm folgt wiederum ein Sohn, Jean Frédéric Godet (1798-1860): Von Beruf ebenfalls Goldschmied, führt dieser ab 1818 die Geschäfte und ist Mitglied der Vertretung der Französischen Kolonie. 1828 erhält Godet vonseiten des preußischen Königshauses das Patent als Hofjuwelier. Unter dem Namen »J. Godet & Sohn« inseriert die Firma um 1850 als »Gold-, Silber- und Eisenguss-Waaren-Fabrik«, zu deren Erzeugnissen auch Orden und Ehrenzeichen zählen.

 

Pierre Jean Godet (auch: Jean Pierre, 1823-1880), der wie schon sein Vater Jean Frédéric die lange Reihe von Goldschmieden fortsetzt, wird 1861 vom preußischen König und späteren Kaiser Wilhelm I. (1797-1888) zum Hoflieferanten ernannt. Als er stirbt, führt seine Ehefrau, Elisabeth Godet (1844-1919, geb. Traberth) zusammen mit ihrem Bruder Carl Traberth die Geschäfte bis zur Volljährigkeit der Söhne Jean Louis Jules Godet (1864-1933) und Jacques Eugène Godet (1866-1947) weiter. 1887 treten die beiden Brüder in die Firma ein und werden ab 1891 deren Inhaber.

Godet-Standort Friedrichstraße 167/168, Berlin (ab 1893) / © Gemeinfrei nach § 64 UrhG / Digitalisierung: 2013 Sammlung PRISARD
Godet-Standort Friedrichstraße 167/168, Berlin (ab 1893) / © Gemeinfrei nach § 64 UrhG / Digitalisierung: 2013 Sammlung PRISARD

Im Jahr 1893 verlagern die Gebrüder Godet ihre Geschäftsräume an die Friedrichstraße 167/168 (Berlin), wo für die Folgezeit die Bezeichnung »J. Godet & Sohn. Hofjuweliere Sr. Majestät des Kaisers und Königs« und in den 1920er-Jahren der Firmenname »Gebr. Godet & Co.« verbürgt ist. 1926 (1925?) wird Godet schließlich vom »königlich preußischen Hofjuwelier« und Goldschmied Ferdinand Richard Wilm (1880-1971) übernommen.

Weiterführende Artikel

Firmengeschichte J. Godet & Sohn_1761-1911 (Jubiläumsschrift)
© Gemeinfrei nach § 64 UrhG / Digitalisierung: 2013 Sammlung PRISARD
Buchtitel: J. Godet & Sohn, königliche Hofjuweliere Berlin: 1761-1911. Berlin: 1911.
BFHGDigital 012_Godet.pdf
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Inhaberporträits

Porträitbilder (v.l.n.r.): Jean Godet (1732-1796, Gründer des Hauses Godet); Gebrüder Jean Louis Jules und Jacques Eugène Godet (Inhaber ab 1891) / © Gemeinfrei nach § 64 UrhG / Digitalisierung: 2013 Sammlung PRISARD
Porträitbilder (v.l.n.r.): Jean Godet (1732-1796, Gründer des Hauses Godet); Gebrüder Jean Louis Jules und Jacques Eugène Godet (Inhaber ab 1891) / © Gemeinfrei nach § 64 UrhG / Digitalisierung: 2013 Sammlung PRISARD

Berliner Schlossfreiheit

Berliner Schlossfreiheit, um 1890 und 1900 / Quelle: Wikimedia/Wikipedia (gemeinfrei)
Berliner Schlossfreiheit, um 1890 und 1900 / Quelle: Wikimedia/Wikipedia (gemeinfrei)

Schlossfreiheit, zwischen Berliner Stadtschloss und Spree -- (v.l.n.r.)

  1. Häuserzeile Schlossfreiheit, um 1890.
  2. Häuserzeile Schlossfreiheit, um 1890.
  3. Schlossfreiheit nach dem Abriss, um 1900.

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