Das Hugenottenkreuz

© Sammlung PRISARD
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(dr). Das Hugenottenkreuz diente den Hugenotten als Erkennungs- und Bekenntniszeichen. Bereits für das Jahr 1688 nachgewiesen, dürfte es kurz vor oder nach der Aufhebung des Edikts von Nantes (1685) entstanden sein.

 

Das Hugenottenkreuz besteht hauptsächlich aus den drei Elementen Kreuz, Lilie und Taube. Als Vorlage diente wohl das Ordenszeichen des 1578 gegründeten katholischen Ordre du Saint-Esprit („Ordens des Heiligen Geistes“), bei dem sich die Taube in der Mitte des Kreuzes befindet. Die Lilien in den Kreuzwinkeln erinnern an das Wappen der Bourbonen, die lange Zeit politisch und militärisch Anführer der Hugenotten waren. Sie sind zugleich Ausdruck der Treue zum französischen Königshaus, an der die Hugenotten trotz Verfolgung festgehalten haben. Die Taube gilt als Zeichen des Heiligen Geistes, der in der (hier: reformierten) Kirche und in jedem Gläubigen wirksam ist. Findet sich statt der herabhängenden Taube eine Träne als Anhänger, so steht diese als Zeichen für das viele Leid, das die Hugenotten erlebt haben bzw. zu der Zeit noch erlebten.